Heute trinken wir einen Schweizer Wein: den Carmelin Humagne Rouge du Valais. Der Weinsnob erfreut sich steigender Beliebtheit und so finden auch immer mehr Eidgenossen den Weg auf meinen Wein-Blog. Es war also mal an der Zeit, etwas für meine Nachbarn im Süden zu tun. Genau aus diesem Grund bin ich sehr froh, dass die Schweizer Bloggerkollegen von dastrueffelschwein.ch mir helfen wollten und mir die Flaschen sogar nach Berlin verschifften.
Schweizer Weine haben einen klaren Nachteil: Es gibt sie nahezu nie im Ausland. Dies ist eigentlich schade, denn ich habe schon mehrmals sehr positive Erfahrungen mit ihnen gemacht. Besonders faszinierend am Schweizer Anbau ist die große Diversität an lokalen Rebsorten: Diolinoir, Garanoir, Cornalin du Valais…
Heute trinken wir ebenfalls einen autochtonen Wein: einen Humagne Rouge. Die Rebsorte ist auch unter dem Namen Cornalin d’Aoste bekannt und ergibt kräftige Rotweine. Aus diesem Grund wurde Humagne Rouge früher auch als „Höllenwein“ bezeichnet.
Kommen wir zur Verkostung des Carmelin Humagne Rouge. Erst einmal eine unauffällige rubinrote Farbe. Dann aber diese Nase: Heidelbeeren, Himbeeren und Nadelholz – ich wähne mich im schwedischen Wald. Selten ist der erste Geruchseindruck derart vielfältig. Genau aus diesem Grund soll man dem Carmelin Humagne Rouge Zeit lassen – da geht noch mehr! Und siehe da: nach etwa 30 Minuten macht sich eine dezente Pflaumennote bemerkbar. Ein diskreter Vanille Eindruck rundet das Ganz ab.
Vollmundig, fruchtig, leicht samtig mit angenehmen Tanninen im Abgang: genau so würde ich diesen wohl proportionierten Schweizer Roten beschreiben. Ich habe den 2012er verkostet und bin mir sicher, dass ein paar Järchen in der Flasche, der bereits vorhandenen Komplexität noch einen drauf setzen werden. Fazit: Sehr empfehlenswert!
Den Carmelin Humagne Rouge du Valais gibt es bei Denner für 12,95 CHF (etwa 10 Euro).