Ging es mit Claus Preisinger und seinem Paradigma noch um crazy wilde Weine, ist heute alles anders. Ein GV, aus der Wachau, vom Traditionsweingut Hirtzberger.
Wir sind jetzt definitiv beim Klassiker des österreichischen Weinbaus angekommen. Der heutige Wein: Franz Hirtzberger Grüner Veltliner Rotes Tor Federspiel!
Lasst uns beim Etikett anfangen. Das wurde bestimmt schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr verändert. Die Flasche strahlt Tradition aus. Ich erwarte also einen typischen Veltliner.
Der Franz Hirtzberger Grüner Veltliner hat eine klare gelbe Farbe mit weißen Reflexen. Er ist recht dunkel für einen Wein aus dieser Region und definitiv für die Rebsorte.
Die Nase des Franz Hirtzberger Grüner Veltliner ist äußerst aromatisch. Ich erkenne fruchtige Eindrücke, wie gelber Apfel und Birne, aber auch mineralische Eindrücke wie Feuerstein.
Geschmacklich gesehen hat dieser GV wenig “Pfefferl”, wie man es von der Rebsorte manchmal kennt. Er ist eher fruchtig. Es gibt einen sanften Eindruck von Ananassaft.
Was besonders spannend ist: Den Wein direkt zusammen mit dem FX Pichler Grüner Veltliner Smaragd zu verkosten. Dann stellt man schnell fest, dass der Hirtzberger GV doch noch geschmacksintensiver ist. Und das, obwohl es sich hier nur um einen “Federspiel” Wein mit niedrigerem Alkoholgehalt handelt. Eigentlich sollte es umgekehrt sein.
Seit 5 Generationen betreiben die Hirtzberger Weinbau in Spitz an der Donau. Und das merkt man: Der Franz Hirtzberger Grüner Veltliner Rotes Tor ist in dieser Preisliga der beste GV den ich je getrunken habe. 5 Weinsnob-Korken sind da selbstverständlich. Es würde mich nicht wundern, wenn man diesen Knaller-Veltliner ewig lagern könnte. Genug Körper hat er auf jeden Fall!
Der Franz Hirtzberger Grüner Veltliner hat einfach alles was es braucht. Er ist elegant. Er ist ausgeglichen. Er ist vollmundig. Er hallt lange nach. Er bleibt in Erinnerung.
Den Franz Hirtzberger Grüner Veltliner Rotes Tor Federspiel gibt es bei Wein & Co für ca. 18 Euro.