Auf meiner Entdeckungstour zum Thema Franken habe ich erst vor Kurzem die Weine von Schmitts Kinder vorgestellt. Heute geht es in die zweite Runde: Hier folgt das VDP Weingut Bürgerspital aus Würzburg.
Die Leser, die mich persönlich kennen, wissen, dass ich kein großer Fan von Silvaner war. Doch das ändert sich allmählich – und das liegt auch am Bürgerspital Silvaner Trocken vom Würzburger Pfaffenberg.
Der Wein ist eine Erste Lage und stammt von alten Reben, die 1971 gepflanzt wurden. Das sorgt für eine gewisse Intensität und Komplexität. Im Glas hat der Bürgerspital Silvaner Trocken eine schöne hellgelbe Farbe. Seine Nase ist sehr parfümiert. Ich erkenne einen klaren fruchtigen Duft von Melone und grünem Apfel. Abgerundet werden die Aromen durch eine Prise Pfeffer, was der Frische auch eine gewisse Würze verleiht.
Der Bürgerspital Silvaner Trocken wurde im Holzfass auf Feinhefe gereift. Das sorgt für ordentlich Substanz. Von einem einfachen Bistrowein kann hier nicht die Rede sein. Wir haben hier einen geschmacksintensiven Wein, der durch die dezente Säure die Frucht ausbalanciert.
Der Geschmack hält deutlich länger an, als man es von den vielen Ortsweinen derselben Rebsorte gewohnt ist. Das zeugt von Qualität. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und ihn ohne Scham mit dem FX Pichler Grüner Veltliner vergleichen, der mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Nur gibt es den Bürgerspital Silvaner Trocken für die Hälfte des Preises.
Es mag also kaum verwundern, dass ich auch hier die Höchstnote verleihe. Denn mit diesem Silvaner Erste Lage ist dem Weingut etwas Besonderes gelungen. Das beeindruckt mich umso mehr, wenn man weiß, dass das Bürgerspital ganze 120 Hektar Rebfläche bewirtschaftet. Das Preis-Leistungsverhältnis ist perfekt.
Ich empfehle den Silvaner vom Bürgerspital zu Schnitzel. Liebhaber von Fischgerichten trinken ihn am besten zu Forelle blau.
Den Bürgerspital Silvaner Trocken vom Würzburger Pfaffenberg gibt es für ca. 13 Euro ab Hof.