Oslo 1993, Nelson Mandela nimmt seinen Friedensnobelpreis entgegen. Zu seinen Ehren haben die norwegischen Behörden trotz internationaler Sanktionen einen südafrikanischen Wein aufgetischt: den Jacobsdal Pinotage!
Ein Wein für Nobelpreisträger – meine Erwartungen an den Jacobsdal Pinotage waren hoch! Und sie wurden nicht enttäuscht! Eine dunkle, rubinrote Farbe mit einem leicht purpurnen Rand. Der Jacobsdal Pinotage bietet ein vielseitiges Aromenerlebnis: zu Anfang viel Frucht, Johannisbeeren, etwas Pflaume, dann aber auch Kakao und weißer Pfeffer.
Auf der Zunge wird die Komplexität noch weiter geführt: Die Kombination zwischen Lebkuchen und Würze erinnert mich ein bisschen an Pfeffernüsse. Es handelt sich hier um einen sehr vollen Wein, der kräftig und rund zugleich ist. Der dickflüssige Jacobsdal Pinotage ist geschmacklich breit aufgestellt, intensiv und bleibt lange an der Zunge hängen – für mich ein Zeichen von außergewöhnlicher Qualität.
Ich habe es bereits mehrfach gesagt: Pinotage ist meine absolute Lieblingsrebsorte und darauf beruht vielleicht auch ein bisschen meine Euphorie. Doch auch Fans von echten Winzerweinen kommen mit dem Jacobsdal Pinotage voll und ganz auf ihre Kosten.
Winemaker Cornelis Dumas ist bekannt für seine “handmade Wines”. Im Herstellungsverfahren versucht er so wenig wie nur möglich einzugreifen, setzt dabei auf natürliche Gärung, fügt keine Hefe hinzu und lässt seine Weine ganze 18 Monate in Barrique “zur Ruhe kommen”.
Obwohl der preisliche Unterschied zum Fleur du Cap Cabernet Sauvignon nicht groß ist, gefällt mir der Jacobsdal Pinotage deutlich besser. Wem aber die 9,99 Euro zuviel sind, der kann auch auf den Ruyter’s Bin Pinotage zurückgreifen.
Meine Flasche war Jahrgang 2011 und der Wein wirkte bereits ein bisschen überreif. Man sollte also nicht allzu lange zögern und den Jacobsdal Pinotage so bald wie möglich genießen. Ihr werdet es nicht bereuen!
Den Jacobsdal Pinotage gibt es für 9,99 Euro bei Karstadt.