Berlin ist bekanntlich die Hauptstadt der Startups! Mittlerweile gibt es auch eine ganze Reihe spannender Neugründungen im Weinbereich. Der Weinsnob sprach mit David Brunier und Lucas Bast, den Gründern vom jungen Startup Wine Genius.
Vor einem Jahr seid ihr mit Wine Genius gestartet. Wie beschreibt Ihr euer innovatives Konzept?
Mit Wine Genius kaufen wir Sonderproduktionen und Überkapazitäten von internationalen Premium-Weinen auf und versehen sie mit eigenen Etiketten, damit die Winzer sowohl ihren Ruf als auch ihre Preise bedenkenlos aufrecht erhalten können. Anschließend werden die Spitzenweine unter dem Namen „Wine Genius“ vermarktet, d.h. in limitierten Editionen zu niedrigeren Preisen online angeboten und bequem zu unseren Kunden nach hause geliefert.
Eigene Weinmarken sind in Deutschland nicht unbedingt neu. Gerade Supermärkte verwalten meist eine ganze Reihe an Eigenmarken. Was macht die Weine von Wine Genius nun so anders?
Wine Genius ist mit der Vision entstanden, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, grandiose Weine von renommierten Weingütern zu einem erschwinglichen Preis anzubieten. Es handelt sich also um sehr hochwertige Weine, was bei Supermarktweinen mit Eigenmarke häufig nicht der Fall ist. Bei uns ist die Vermarktung unter unserer Eigenmarke eine Notwendigkeit, um den jeweiligen Winzer zu anonymisieren.
Ab wann ist für euch ein Wein gut? Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit eine Flasche das Wine Genius Label verdient?
Das wichtigste Kriterium für uns ist, dass der Wein schmeckt – und zwar nicht nur uns, sondern auch allen anderen, denen wir den Wein zeigen. Wir suchen nach Weinen mit Wow-Effekt!
Außerdem achten wir darauf, dass jeder Wein recht typisch für seine Rebsorte und Herkunft ist. Die Aromen und der Geschmack müssen anspruchsvoll, aber gleichzeitig massentauglich sein. Um sicher zu gehen, dass es sich wirklich um einen sehr guten Wein handelt, nehmen wir natürlich auch noch Bewertungen von Kritikern und Sommeliers zur Hand.
Wenn alle diese Voraussetzungen erfüllt sind, muss dann natürlich auch noch der Preis passen, damit wir unserem Ansatz, Winzern einen fairen Preis zu zahlen und unseren Kunden gleichzeitig große Rabatte zu bieten, treu bleiben können. Denn bei Wine Genius sollen Winzer und Weinenthusiasten gleichermaßen profitieren.
Wo sind diese tollen Weine erhältlich, wenn meine Leser mal nicht zum nächsten Supermarkt wollen?
Unsere Weine sind rund um die Uhr auf unserer Webseite unter wine-genius.de erhältlich. Jeder Wein ist nur in einer sehr limitierten Anzahl verfügbar – schnell sein lohnt sich.
Mit euren zahlreichen Facebook Aktionen sprecht ihr vornehmlich ein junges Publikum an.
Welchen Tipp habt ihr für angehende Weinsnobs, die sich mehr mit dem Thema beschäftigen möchten?
Lasst Euch nicht von dem überwältigenden Weinangebot im Internet und in Supermärkten entmutigen. Wein ist zwar ein sehr komplexes Thema, die Basics kann man aber schneller lernen als Ihr denkt. Nehmt Euch ein paar Minuten Zeit, bevor Ihr Wein kauft und recherchiert, welcher Wein am besten zu dem jeweiligen Anlass passt. Blogs wie der Weinsnob machen Euch das Leben sehr viel einfacher und ersparen Euch die Kopfschmerzen am nächsten Tag. Lasst Euch nicht von Weinbewertungen und Preisen beeinflussen. Wenn Euch ein Wein schmeckt, ist das die Hauptsache!
Wenn Ihr allerdings doch neugierig seid und mehr über Wein lernen wollt, fassen wir auf unserem Blog regelmäßig Tipps und Tricks zusammen, die Euch beim Weintrinken wirklich weiterhelfen. Außerdem schreiben wir oft über Dinge, die Ihr in herkömmlichen Weinblogs nicht finden würdet 😉
Und wie schmeckt der Wein von Wine Genius?
Jeder Wein aus der Wine Genius Collection erscheint in einer limitierten Auflage. David und Lucas waren bereits so erfolgreich, dass sie die anderen Weine leider bereits ausverkauft hatten. Dadurch fiel meine Wahl auf den 2012 Merlot #3.
Dieser Bordeaux bietet eine schöne rubinrote Farbe und eine komplexe Nase. Waldfrüchte, etwas Kirsche und eine ordentliche Portion Würze und Vanille geben sich auf Anhieb zu erkennen. Auf der Zunge wirkt der Rotwein eher mittelschwer, bietet aber dennoch einen vollen Geschmack, wobei das Holz stark hervortritt. Genau aus diesem Grund würde ich persönlich ein kräftigeres Fleischgericht, wie beispielsweise ein Rindsmedaillon als perfekte Essensbegleitung empfehlen. Fazit: Ein Wein, der sich auch nicht vor gehobeneren Speisen scheut! Soll man testen – es lohnt sich!
