Bordeaux muss nicht immer teuer sein! Mouton Cadet gibt es bereits für um die 10 Euro. Lidl hat einen recht soliden Saint Emilion Grand Cru zu einem ähnlichen Preis. Aber heute testen wir einen Wein, der weniger als die Hälfte kostet: Den Cour du Roy Bordeaux von Rewe!
Es handelt sich hierbei um den klassischen Bordeaux Blend. Der Cour du Roy ist nämlich eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot.
Dieser Einstiegswein hat ein schöne rubinrote Farbe, mit jedoch auffällig hellen Reflexen. Ich erwarte also einen etwas weniger intensiven Tropfen.
Dies wird auch von der Aromen-Seite bestätigt. Der Cour du Roy hat eine äußerst zurückhaltende Nase. Wenn man sehr positiv eingestellt ist, würde man das als “delikat” umschreiben.
Dennoch erfülle ich meine Pflicht als Weinverkoster und versuche doch sehr schüchterne Eindrücke von Zedernholz und Cassis ausfindig zu machen – beides recht typisch für einen Bordeaux-Rotwein.
Auf der Zunge verhält sich dieser günstige Franzose ganz ähnlich. Die Tannine sind beim Cour du Roy sehr weich. Dadurch wirkt er zwar sehr ausgewogen, aber es fehlt ihm gleichzeitig etwas an Charakter. Einfacher ausgedrückt: Es spricht nichts gegen den Cour du Roy von Rewe. Allerdings auch nicht ganz so viel dafür.
Ich kann den Wein allerdings auch nicht schlecht bewerten. Er ist so neutral wie die Schweiz. Und gegen die Schweiz kann man auch nicht sein. Deshalb gibt es für den Cour du Roy Bordeaux von Rewe heute 3 von 5 Weinsnob-Korken.
Man darf mich hier wirklich nicht falsch verstehen. Für unter 5 Euro gibt es wirklich schlechte Weine und das ist hier überhaupt nicht der Fall. Er könnte nur etwas mehr Charakter vertragen.
Dadurch, dass er so angenehm und einfach ist, passt er perfekt zum nächsten Grillfest. Ich würde ihn da sogar als ersten Wein servieren, um die Leute in Stimmung zu bringen. Sollte ich dann noch eine zweite Flasche knacken wollen, dann würde ich mir dafür den Anselmann Merlot raussuchen – der wäre eine logische Weiterentwicklung.
Den Cour du Roy Bordeaux gibt es bei Rewe für 4,69 Euro. Alternativ gibt es ihn auch bei Amazon.
Dieser Wein ist weitaus besser, als beschrieben. Ein kräftiger und intensiver, trockener Rotwein, der nicht nach flüssigen Gummibärchen schmeckt. Seit langem mein Tischwein, kein anderer!
Yup, ich finde auch, dass der Wein in diesem Preissegment eine gewisse Gradlinigkeit und Charakter beweist, die mich an einen italienischen Dolcetto erinnern und wie hier bereits kommentiert wurde: als roter Haus- oder Hüttenwein für gesellige Runden völlig ausreichend. Habe den 2018er im Glas.