Enrique Vollmer Cabernet Sauvignon – ein roter Deutsche aus Mendoza

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Enrique Vollmer! Auf Deutsch: Heinrich Vollmer! Denn der Wein, den wir heute trinken, ist eigentlich gar kein echter Argentinier. Als der Winzer aus der Pfalz 1987 als einer der ersten Deutschen Cabernet Sauvignon anbaute, verstieß er damit gegen die damalige deutsche Weinordnung. Resultat: 72 Tage Haft! Die Reben wurden entfernt und in der Valle de Uco, südlich von Mendoza in Argentinien angepflanzt.

Der heutige Enrique Vollmer Cabernet Sauvignon 2010 entstammt diesen verbannten Reben! Wie ist denn dieser Knacki-Wein? Volle rote Farbe, eine recht kräftige Nase von schwarzen Johannisbeeren mit einem Hint von Kräutern (Nelken?). Der Wein ist mit seinen 13,5% Alkohol nicht sonderlich schwer und die sanften Tannine lassen ihn sogar schon etwas zu weich wirken. Der Mix aus Beerenfrucht und Kräuter bleibt auch auf der Zunge ganz im Vordergrund, wodurch der Cabernet Sauvignon nur dezente Bitternoten aufweisen kann. Dies kommt mir persönlich zwar sehr gelegen, dennoch ist der Enrique Vollmer Cabernet Sauvignon nicht männlich genug. Bei einem Argentinier erwarte ich einfach mehr Machogehabe!

Bewertung3Jeder der mich kennt, weiß, dass ich ein Fan lokaler Rebsorten bin. Das Land der Gauchos ist eigentlich bekannt für seine Malbec Weine (siehe auch Portillo Malbec), doch viele vergessen, dass die meist angebaute Sorte der Welt, auch hier seinen Erfolgszug angetreten hat. Heute sind etwa 17‘000 ha argentinische Weinberge mit Cabernet Sauvignon bepflanzt, wodurch die Rebe nur 4‘000 ha hinter Malbec liegt und somit schon fast ein Local geworden ist. Grund genug, dem Enrique Vollmer Cabernet Sauvignon eine Chance zu geben. Auch wenn er ruhig etwas kräftiger sein dürfte, enttäuscht hat er mich jedenfalls nicht, denn er war ein angenehmer Begleiter zu meinem Pfeffersteak mit einer leichten Champignonsauce.

Den Enrique Vollmer Cabernet Sauvignon gibt es bei Getränke Hoffmann für 5,40 Euro.

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