#Beitrag zur 64. Weinrallye – organisiert von Thorsten Jordan (tsweinblog)
Sommerwein? Zum Abkühlen wenn es warm ist? Wenn man Durst hat, trinkt man Wasser! So hat mein Vater es mir beigebracht als ich klein war. Zugegeben, das liegt wohl daran, dass mein Vater ein großer Verachter des Rosé ist. Und zugegeben, als Kind sollte man nun wirklich nicht zu viel Rosé trinken.
Was versteht man aber unter Sommerwein? Einen Beaujolais-primeur? Den gibt es doch erst im November! Sangria? Das ist doch kein richtiger Wein! Und sogar die Gallo Family Vineyards, die einen Beaujolais Nouveau ähnlichen Drink unter dem schlau gewählten Namen Summer Red anbieten, haben damit eher eine leichte Cocktailmischung geschaffen, die nur entfernt an Wein erinnert.
Was soll nun einen Sommerwein auszeichnen? In der heißen Jahreszeit wollen wir keine schweren Tropfen und weiß darf er auch ruhig sein (einige Blogger, wie mein Kollege Christian Schumann, kehren dem Rotwein im Sommer fast ganz dem Rücken). Ich muss sagen, diese beide Eigenschaften erfüllt mein Blanc de Noir von Schloss Affaltrach mit Bravour – obwohl er eigentlich aus einer roten Rebsorte, dem Trollinger, gekeltert wurde.
Pure Frucht in der Nase – Eindrücke von Wassermelone, Ananas und vor allem Physalis machen diesen strohgelben Sommerwein zum guten Begleiter für die wohlverdiente Entspannung am Feierabend. Der leicht goldene Glanz verrät bereits, dass dieser Trollinger sich ebenfalls als Dessertwein eignet. Geschmacklich wird er nämlich nicht nur durch seine dezente Säure, sondern auch durch seine angenehme Süße gekennzeichnet. Im Grunde ist er eine richtige Fruchtbombe, wodurch er allerdings, wie man bereits vermuten wird, nicht wirklich komplex ist. Das erwarte ich aber auch nicht von einem Sommerwein, der an erster Stelle erfrischen soll. Aus diesem Grund stört der doch recht kurz geratene Abgang auch nicht wirklich.
Kein Wunder, dass Getränke Hoffmann ihn zusammen mit einer anderen Flasche desselben württembergischen Weinguts als Sommerwein aktiv beworben hat. Ja, ich scheine bei den Weinrallyes immer zu Getränke Hoffmann zu gehen. Nein, ich habe keine Anteile! Die Filiale liegt nun mal nur wenige Meter von meiner Wohnung entfernt. Der andere Wein von Schloss Affaltrach hieß Jungspund, hatte keine Rebsortenangabe und wurde auf dem Etikett mit dem Wurstmerkmal „knackig“ umschrieben: Das konnte ich mir nun wirklich nicht antun! Okay, auf der Flasche des Blanc de Noir stehen die Begriffe „spontan“ und „saftig“, aber immerhin auch „leicht“: mein Hauptkriterium für Sommerwein.
Den Blanc de Noir Trollinger weiß vom Schloss Affaltrach gibt es bei Getränke Hoffmann für 4,85 Euro.
